
Zwischen französischer Riviera und toskanischer Grenze liegt eine der faszinierendsten Regionen Italiens: Ligurien. Die schmale Küstenlandschaft verbindet alpine Bergwelt und mediterrane Leichtigkeit – und ihre Städte spiegeln genau diese Vielfalt wider.
Von mondänen Hafenstädten über bunte Küstendörfer bis zu stillen Bergorten im Hinterland – Ligurien bietet unzählige Facetten für eine Reise voller italienischem Lebensgefühl.
Überblick: Welche Städte gibt es in Ligurien?
Ligurien gliedert sich in vier Provinzen, die jeweils ihren eigenen Charakter besitzen:
- Genua (Genova) – Hauptstadt der Region und kulturelles Zentrum
- Savona – westlich von Genua, bekannt für Sandstrände und kleine Küstenorte
- Imperia – Olivenhaine, Fischerhäfen und authentisches Landleben
- La Spezia – Tor zu den Cinque Terre und südöstlicher Abschluss der Region
Insgesamt umfasst Ligurien über 230 Gemeinden – von kleinen Dörfern bis zu lebendigen Städten. Für Reisende sind besonders jene Orte interessant, die Geschichte, Meerblick und italienische Lebensart vereinen.
Hier gelangen Sie zu unserer Ligurien-Rundreise

Genua – die stolze Hafenstadt
Die Hauptstadt Genua bildet das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Liguriens und trägt ihre bewegte Geschichte sichtbar in jedem Winkel der Stadt. Als einstige Seerepublik hat Genua ein beeindruckendes Erbe hinterlassen: prächtige Paläste, mächtige Kirchen, enge mittelalterliche Gassen und einen lebendigen Hafen, in dem die historischen Fassaden auf das moderne Leben treffen. Die Altstadt – ein UNESCO-Welterbe – gehört zu den größten und faszinierendsten Italiens, ein Labyrinth aus Schatten und Licht, in dem sich die Geschichten vergangener Jahrhunderte mit dem Alltag der Genueser verweben.
Besonders lohnenswert ist ein Spaziergang durch die Caruggi, die charakteristischen, schmalen Gassen des Zentrums. Hier eröffnet sich das echte genuesische Lebensgefühl: Marktstände, kleine Trattorien, Werkstätten und der Duft frisch gebackener Focaccia. Entlang der Via Garibaldi, gesäumt von eindrucksvollen Renaissancepalästen, spürt man den alten Glanz der Stadt, während das moderne Hafenviertel Einblicke in das heutige Genua bietet – samt Aquarium, einer der beliebtesten Attraktionen der Region.
Hinweis: Genua lässt sich ideal als Zwischenstopp zwischen zwei Etappen auf unserer Rundreise durch Ligurien besuchen oder als Tagesausflug von der Etappe Cinque Terre.

Portofino – Eleganz in einer Postkartenbucht
Portofino zählt zu den ikonischsten Orten Italiens – ein kleines Fischerdorf, das durch seine geschützte Hafenbucht und die pastellfarbenen Häuser weltberühmt wurde. Hier treffen sich Geschichte und Eleganz, einfache Ligurien-Tradition und ein Hauch mondäner Exklusivität. Der Blick über den kleinen Hafen, in dem Fischerboote und Yachten nebeneinander schaukeln, gehört zu den schönsten Szenen der Riviera.
Abseits der Piazza eröffnet sich ein weitläufiges Naturgebiet, durchzogen von alten Maultierpfaden. Ein Spaziergang durch den Regionalpark von Portofino – etwa von Santa Margherita Ligure aus – führt durch Pinienwälder und entlang steiler Klippen, bevor man die Bucht von San Fruttuoso erreicht. Die mittelalterliche Abtei, nur zu Fuß oder per Boot zugänglich, schafft einen beinahe mystischen Kontrast zum lebhaften Hafen von Portofino. Gerade diese Mischung aus Ursprünglichkeit und Eleganz macht den Ort so unverwechselbar.
Sestri Levante – zwischen zwei Buchten
Sestri Levante liegt auf einer schmalen Landzunge, die zwei der schönsten Buchten Liguriens voneinander trennt: die berühmte „Baia del Silenzio“, die Bucht der Stille, und die weitläufigere „Baia delle Favole“, deren Name an den Schriftsteller Hans Christian Andersen erinnert.
Die Bucht der Stille, eingerahmt von farbenfrohen Häusern, vermittelt das Gefühl eines Postkartenmotivs, das zum Leben erwacht. Das ruhige Wasser und der feine Sand machen den Ort besonders beliebt bei Familien und Reisenden, die das Meer in entspannter Atmosphäre genießen möchten. Gleichzeitig lädt die kleine Altstadt mit Eisläden, Cafés und schmalen Gassen zum Verweilen ein.
Sestri Levante strahlt eine besondere Weichheit aus – eine Mischung aus Badekultur, italienischer Gelassenheit und maritimer Geschichte. Für viele gehört es zu den charmantesten Küstenorten östlich von Genua.

Cinque Terre – die fünf Dörfer am Meer
Die Cinque Terre bestehen aus fünf malerischen Küstendörfern, die wie farbige Tupfer an den Felsen über dem Meer kleben: Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore. Jedes Dorf besitzt seine eigene Identität – von Monterossos Sandstränden bis zu den dramatisch terrassierten Weinbergen, die sich hoch über Manarola erheben.
Der Reiz dieser Dörfer liegt in ihrer Lage: verwinkelte Gassen, kleine Häfen, steile Treppen, Weingärten zwischen Meer und Himmel. Gleichzeitig gehören die Cinque Terre zu den bekanntesten Regionen Italiens, weshalb sie besonders in der Hochsaison stark frequentiert sind.
Am angenehmsten erlebt man sie außerhalb der Hauptreisezeit, wenn Wege, Plätze und Aussichtspunkte wieder Raum für Ruhe schaffen. Eine besonders eindrucksvolle Möglichkeit, die Dörfer zu entdecken, bietet eine Bootsfahrt entlang der Küste. Vom Meer aus entfaltet sich die Dramaturgie der Landschaft in voller Pracht – ein Spiel aus Farben, Felsen und Licht.
Und ein kleiner Hinweis: In unserem Fare-un-Giro-Reisejournal stellen wir weitere Dörfer in der Umgebung vor, die mindestens so viel Charme besitzen – jedoch weit weniger überlaufen sind als die berühmten fünf.

Finale Ligure – Küstenort mit Bergblick
Finale Ligure verbindet den klassischen Strandurlaub mit einer der spannendsten Naturkulissen der Region. Der breite Sandstrand und die lange Uferpromenade vermitteln sommerliche Leichtigkeit, während sich nur wenige Schritte dahinter die historische Altstadt öffnet – ein ehemaliges Küstenzentrum mit engen Gassen, kleinen Plätzen und ligurischer Alltagskultur.
Besonders reizvoll ist das nahe Finalborgo, eines der schönsten Dörfer Italiens. Von mittelalterlichen Mauern umgeben und reich an Handwerksbetrieben und kleinen Lokalen, wirkt es wie eine Reise in eine andere Zeit. Gleichzeitig beginnt hinter Finale Ligure ein weit verzweigtes Netz aus Wander- und Mountainbikewegen.
Diese Mischung aus Meer, Geschichte und Natur macht Finale Ligure zu einem Ort, an dem sich unterschiedliche Reisevorlieben harmonisch verbinden.

Imperia – Oliven, Meer und mediterrane Gelassenheit
Im Westen Liguriens liegt Imperia, eine Stadt mit zwei historischen Zentren: Oneglia im Osten und Porto Maurizio im Westen. Beide Stadtteile könnten kaum unterschiedlicher sein – hier der geschäftige Markt und die Hafenpromenade, dort verwinkelte Gassen und elegante Plätze mit Blick auf das Meer. Imperia ist umgeben von ausgedehnten Olivenhainen, in denen die berühmte Taggiasca-Olive gedeiht. Viele kleine Produzenten öffnen ihre Türen für Besucher und erzählen von der traditionellen Olivenölherstellung, die tief im kulturellen Erbe der Region verankert ist.
Die Stadt wirkt ruhiger und authentischer als viele andere Küstenorte und ist ein idealer Ausgangspunkt, um das ligurische Hinterland zu erkunden – eine Welt aus kleinen Dörfern, Terrassenfeldern und Geschichten, die über Generationen weitergegeben wurden.

Weitere sehenswerte Orte in Ligurien
Neben den bekannten Städten locken zahlreiche kleinere Orte mit Charme und Geschichte:
- Camogli: Fischeridylle mit malerischer Uferpromenade
- Albenga: Historische Altstadt mit mittelalterlichen Türmen
- La Spezia: Ausgangspunkt zu den Cinque Terre, maritimer Charakter
- Noli: Ehemalige Seerepublik mit schöner Bucht und mittelalterlichen Mauern
- Bordighera & Sanremo: Elegante Badeorte an der Blumenriviera
- Apricale: Romantisches Bergdorf mit engen Gassen, Künstlerateliers und Blick über das Nerviatal
- Triora: Historisches „Hexendorf“ im Hinterland – atmosphärisch, ruhig, mit eindrucksvoller Bergkulisse
Diese Orte sind ideal für alle, die Italien jenseits der touristischen Zentren erleben möchten – mit echtem Alltag, regionaler Küche und gelebter Gastfreundschaft.

Fazit: Die schönsten Städte und Urlaubsorte Liguriens
Ligurien ist keine Region für Eile – vielmehr ein Reiseziel für Menschen, die entdecken, genießen und in den Rhythmus der Küste eintauchen möchten. Zwischen Genua und Imperia entfaltet sich eine abwechslungsreiche Landschaft aus lebendigen Hafenstädten, stillen Fischerdörfern und sonnigen Badeorten. Jede Gegend erzählt ihre eigene Geschichte:
Genua steht für Kultur und Geschichte, Albenga und Noli für mittelalterliches Erbe, Portofino und Santa Margherita Ligure für Eleganz und mediterrane Leichtigkeit. Finale Ligure und die Cinque Terre begeistern mit einer Naturkulisse, die zu Bewegung einlädt – zu Wanderungen, Küstenpfaden und Erlebnissen über dem Meer. Und wer das authentische Landleben sucht, findet es im Westen der Region: in Imperia, den Olivenhainen und den kleinen Dörfern des ligurischen Hinterlands.
Ligurien zeigt sich in vielen Facetten – urban, ursprünglich, exklusiv oder naturverbunden. Wer die Region wirklich kennenlernen möchte, reist am besten individuell, mit Zeit und der Bereitschaft, sich auf die Vielfalt einzulassen. Jede Etappe eröffnet neue Eindrücke, neue Aromen und neue Perspektiven.
Für alle, die ihre Reise optimal planen möchten, lohnt sich ein Blick auf unseren Beitrag zur besten Reisezeit für eine Rundreise durch Ligurien – dort finden sich wertvolle Hinweise, um den Aufenthalt perfekt auf die eigenen Wünsche abzustimmen.
Die Ligurien-Rundreise von Fare un Giro verbindet drei ausgewählte Regionen: die Weinberge der Cinque Terre, das Hinterland von Finale Ligure und die Olivenhaine bei Imperia. Eine Reise zwischen Meer, Hügeln und kleinen Städten, gestaltet mit persönlicher Note und authentischen Begegnungen.


